Die ersten Tage in Kathmandu
Pünktlich um 6 Uhr klingelt der Wecker. Das ist er! Der erste Tag in Nepal! Um 06:10 Uhr stehen wir bereits vor der Bank und heben unsere ersten nepalesischen Rupien ab. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft überlegen wir was wir Frühstücken können und vor allem wie viel hier was kostet! Wir haben überhaupt kein Gespür dafür, wie viel 100 Rupien hier Wert sind. Natürlich weiß man, dass das umgerechnet etwa 80 Cent sind aber was kann ich hier alles kaufen für 80 Cent? Bekomme ich dafür nur eine Packung Toast wie in Deutschland oder bekomme ich hier dafür schon ein ganzes Frühstück?
Wir probieren es einfach aus, gehen in den nächsten Laden, kaufen eine Ananas, zwei Granatäpfel und eine Sprite. 590 NPR. Geht doch, denken wir uns und machen uns auf den Weg zurück.
Dass das viel zu viel war wird uns erst klar als unser Host (Raju) sich das Grinsen abends kaum verkneifen kann auf die Frage wie viel wir dafür gezahlt haben. Er ist es auch, der uns erklärt, dass hier auch in kleinen Supermärkten und generell bei fast allem gehandelt wird!
Am nächsten Morgen gehen wir früh nach vorne zur Hauptstraße, organisieren uns ein Taxi und machen uns auf zum Swayambhunath, dem Affentempel. Der Fahrer hält am Fuße eines Berges an zeigt die steilen Treppen nach oben, murmelt etwas unverständliches und setzt uns ab. Da müssen wir also hoch. Schon der Platz unten ist reichlich mit den bunten Fahnen verziehrt, welche man hier des öfteren sieht. Kaum sind wir ein paar Stufen hoch gegangen kommen uns die ersten Affen entgegen gesprungen! Ist das komisch!! Haben wir Affen bisher doch nur im Zoo gesehen, hüpfen sie hier zwischen unseren Füßen hin und her. Vorbei an vielen Straßenhändlern geht es die mehr als 300 Stufen hinauf zur Swayambhu-Stupa. Von hier oben hat man eine wahnsinns Aussicht über ganz Kathmandu! Auch der Stupa ist atemberaubend schön!! Immer wieder sieht man Pilger, welche den Tempel im Uhrzeigersinn umkreisen und die mehr als 6000 Gebetsmühlen in Gang setzen.
Von dem großen Stupa gehen zahlreiche kleinere Wege ab und führen zu weiteren wirklich sehenswerten Plätzen. Natürlich sind auf der ganzen Anlage viele Affen und Straßenhunde unterwegs, vor beiden braucht man aber keine Angst zu haben. Wir können diesen wundervollen Ort nur jedem empfehlen, der einmal in Nepal ist; für uns definitiv ein Muss!
Nachdem wir den ganzen Tag dort verbracht haben laufen wir gegen Abend nach Hause und essen mit den anderen Gästen aus unserer Unterkunft und Raju auf der Dachterasse zu Abend. Raju lädt uns anschließend für den morgigen Abend zu seiner Familie zum Essen ein!
Es ist wieder 6 Uhr als der Wecker klingelt. Dustin fährt mit Raju auf dem Motorrad in die Stadt und kauft Bustickets, denn dies soll unser letzter Tag in Kathmandu sein, bevor es weiter geht.
Nachdem er zurück ist und wir gefrühstückt haben machen wir uns wieder auf an die Hauptstraße. Wir wollen heute nach Boudanath zu dem großen weißen Stupa, allerdings möchten wir auf das ‚teure‘ Taxi verzichten und versuchen mit dem lokalen Bus dorthin zu kommen. Einziges Problem: Es gibt hier keine Bushaltestellen und keine Ticketschalter. Außerdem steht auf den Bussen nicht, wo sie hin fahren.
Wir stellen uns also einfach an die Straße und rufen den Leuten, die in der Tür stehen und das Geld kassieren zu, wo wir hin wollen. Die ersten Busse passieren und scheinbar fährt niemand in unsere Richtung. Wir wollen schon fast aufgeben, da schiebt uns doch noch jemand in einen Bus und nickt immer wieder auf die Frage ob dieser Bus wirklich nach Boudanath fährt. Wir setzen uns also hin und fahren eine Stunde, bis wir endlich ankommen!
Dieser Tempel ist noch größer, als der gestern und außerdem soll er heilige Reliquien enthalten, vielleicht sogar Körperteile des Buddhas und Gegenstände, die er berührt oder benutzt hat. Was sich genau in seinem Inneren befindet kann man allerdings nicht sagen, da er seit Jahrhunderten versiegelt ist.
Trotz allem sind wir von diesem Tempel nicht so beeindruckt wie von dem gestrigen, da er mehr oder weniger gleich aussieht und uns hier zu viele Touris und zu wenig Tiere sind. Allerdings gibt es hier eine riesige Gebetsrolle, für die es sich schon lohnt auch diesen Platz zu besichtigen.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus wieder nach Hause (der uns in beide Richtungen weniger kostet als das Taxi in eine) und werden schon bald von Raju abgeholt. Wir laufen zu seinem Haus, wo uns seine ganze Familie sehr herzlich empfängt! Gemeinsam lassen wir den letzten Abend in Kathmandu bei sehr gutem nepalesischen Essen und lustigen Gesprächen ausklingen.
Bis bald,
Svea & Dustin
Sehr schön, weiter so! Alles Gute euch beiden !
Herzliche Grüße
Irene
Vielen lieben Dank, grüße zurück! 🙂